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Wie erkennt man Abhängigkeit?

Die Übergänge zwischen Konsum, Missbrauch, Gewöhnung und Abhängigkeit von Suchtmitteln sind fließend. Sie bauen nicht unbedingt aufeinander auf. Der einmalige Konsum einer Substanz führt nicht gleich zu einer Abhängigkeit und bewirkt auch noch kein Suchtverhalten. Suchtverhalten entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und ist das Ergebnis eines multifaktoriellen Geschehens. Abhängigkeit ist die schwerste Form des Suchtmittelmissbrauchs. Das Abhängigkeitssyndrom ist eine nach ICD-10 und DSM-V anerkannte psychiatrische Erkrankung und geht zumeist mit einem hohen Leidensdruck für Betroffene und das Umfeld einher.

Risikofaktoren für die Begünstigung einer Suchterkrankung:

  • Flucht vor unangenehmen Situationen und Gefühlen
  • Orientierungslosigkeit/Sinnlosigkeit
  • Ereignisse und Lebenserfahrungen, die bedrohlich und ausweglos erscheinen
  • Trennungs- oder Verlusterfahrungen
  • Armut
  • Über- oder Unterforderung in der Schule oder am Arbeitsplatz
  • Scheinbar unbewältigbare Schwierigkeiten in der Familie oder in der Partnerschaft
  • Vorbelastungen durch Suchterkrankungen in der Familie und/oder im Freundeskreis
  • Geringe Frustrationstoleranz
  • Vorliegen anderer psychiatrischer oder somatischer Erkrankungen
  • Schwierigkeiten in der Emotionsregulation
  • Traumatische Erlebnisse, etc.

Kennzeichen von Abhängigkeit

  • Ein starker innerer Zwang führt zu einer fortlaufenden Einnahme des Suchtmittels trotz schädigender Wirkung auf die Gesundheit, das Umfeld etc.
  • Die Beschaffung und der Konsum des Suchtmittels stehen im Fokus und beeinflussen das Denken und Handeln.
  • Bei einer andauernden Einnahme kommt es zu einer Toleranzentwicklung gegenüber dem Suchtmittel. Das führt dazu, dass die Dosis immer weiter erhöht werden muss, um dieselbe Wirkung zu erzielen.
  • Wird das Suchtmittel nicht konsumiert, kommt es zu Entzugssymptomen.

Mögliche Begleiterscheinungen bei Drogenkonsum:

  • Starke Stimmungsschwankungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Wesensveränderung
  • Veränderung des Aussehens, Gewichtsabnahme
  • Fehlende Selbstfürsorge
  • Übersteigerte finanzielle Ausgaben
  • Nutzung spezifischer Utensilien (z. B. Pfeifen, Tabletten, Spritzen, ...), manchmal auf unsterile, gesundheitsschädigende Art und Weise
  • Überschuldung
  • Wohnungsverlust
  • Auftauchen weiterer psychiatrischer Erkrankungen, Infektionskrankheiten etc.